Mein Darm ist mir wichtig

Etwa sieben von einhundert Männern (6/100 Frauen) erhalten im Laufe ihres Lebens die Diagnose Darmkrebs, denn das Kolon-Karzinom („Darmkrebs“) stellt bei Frauen die zweithäufigste, bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung dar – das bedeutet, es kommt jährlich zu ca. 40.000 Neuerkrankungen in Deutschland.

Vorsorge - der wichtigste Baustein in der Gesundheitsfürsorge

Ab dem 45. Lebensjahr steigen die Erkrankungsraten stetig an. Daher ist eine rechtzeitige und damit frühzeitige Erkennung entscheidend, um – im besten Fall – eine Heilung zu ermöglichen, denn leider versterben auch ca. 16.000 Patienten pro Jahr an Darmkrebs. Aus diesem Grund ist die Prävention so wichtig.

Dr. Andreas Greger Sektionsleiter der Gastroenterologie am Hospital beantwortet einige wichtige Fragen.

Es gibt drei Arten der Untersuchung:

  1. Digital-rektale Untersuchung
    Diese Untersuchung kann ab dem 50. Lebensjahr jährlich als Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden.
  2. Immunologische Stuhltests
    Ebenfalls ab dem 50. Lebensjahr kann ein Immunologischer Stuhltest auf okkultes Blut, also Blut im Stuhl, welches nicht mit dem bloßen Auge sichtbar ist, durchgeführt werden.
  3. Ab dem 50. Lebensjahr bei Männern und dem 55. bei Frauen kann eine komplette Darmspiegelung („Koloskopie“) durchgeführt werden.

Insbesondere der Darmspiegelung kommt hierbei eine herausragende Bedeutung zu, da sie einerseits Krebs und deren Vorstufen erkennt, und anderseits letztere bereits vor einer möglichen Entartung entfernen kann. Dabei stellt die Untersuchung ein zwar nicht risiko-freies, aber doch risiko-armes Verfahren dar, das in Deutschland pro Jahr ca. 500.000-mal durchgeführt wird.

Sollte ein Karzinom während der Spiegelung entdeckt und entfernt werden und oberflächlich sein, ist kein weiterer Eingriff oder eine Behandlung notwendig. Allerdings wird der Darm im Anschluss engmaschiger überwacht.

Studien konnten zeigen, dass nach erfolgter Vorsorge-Koloskopie ca. 60% weniger Neuerkrankungen von Darmkrebs auftraten. Der Erfolg spricht also für sich!
Sollte sich bei einer Vorsorgeuntersuchung ein Befund ergeben, sollten sich auch Familienangehörige entsprechend der Leitlinien rechtzeitig checken lassen. Laut belegbaren Zahlen besteht ein 2 – 4x höheres Risiko für eine Erkrankung bei Verwandten ersten Grades.

Ihr Weg zur Vorsorge im Hospital

Der erste Schritt der Vorsorge beginnt bei Ihrem Haus- oder gastroenterologischen Facharzt. Sie beraten Sie ausführlich zum Thema Vorsorge und zeigen Ihnen die unterschiedlichen Möglichkeiten auf. Gerne ist über die oben genannten Kollegen auch eine Vorstellung in unserer Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie möglich. Dafür benötigen Sie lediglich eine Überweisung und einen Termin in unserer Fachabteilung der Inneren Medizin, den Sie telefonisch über die 05622-9970 vereinbaren können.